Trendthema Gipskarton- und Gipsfaserplatte

Die perfekte Ergänzung für eure Hausgestaltung

Gips kennen viele nur aus dem Krankenhaus oder vielleicht noch aus dem Werkunterricht. Gipsplatten sind aber auch auf der Baustelle nicht wegzudenken. Im Innenausbau oder Trockenbau spielen sie eine wichtige Rolle. Wir zeigen euch, welche Art von Gipsplatten es gibt und wie ihr sie geschickt in eurem Zuhause einsetzen könnt:

Gipsfaser- vs. Gipskartonplatte: Was ist der Unterschied?

Eine einfache Gipsplatte besteht hauptsächlich aus Gipsbrei. Dieser wird zwischen zwei Kartonschichten gegossen – daher auch der alternative Name Gipskartonplatten. Wenn der Gips erhärtet ist, entsteht die fertige Gipsplatte.

Gipsfaserplatten sind härter als einfache Gipsplatten und bestehen aus Gips und recycelten Papierfasern. Sie werden zusammengepresst und so zu einer homogenen Platte, die glatt, hart und extrem robust ist. Gipsfaserplatten sind vor allem dann die bessere Wahl, wenn Stabilität gefragt ist, zum Beispiel in Holzbauten, bei denen Gipsfaserplatten die Statik unterstützen, oder in gewerblich genutzten Gebäuden, wo die Gipsplatten eine stärkere Beanspruchung aushalten müssen.

Was mache ich mit Gipsplatten?

Gipsplatten gibt es schon seit über 100 Jahren, sie sind also kein neues Produkt. Besonders bekannt: die Gipsplatten von Rigips. Deshalb werden Gipsplatten umgangssprachlich oft auch Rigipsplatten genannt. Heute gibt es aber nicht mehr nur die eine Gipsplatte – sowohl verschiedene Hersteller als auch verschiedene Ausführungen bieten eine große Auswahl an Gipsplatten für jeden Zweck.

Der Klassiker: Gipsplatten an Decke und Wand.

Mit Gipsplatten und Gipsfaserplatten wird Hausplanung (fast) zum Kinderspiel: Grundrisse und Raumaufteilung lassen sich mit den Platten leicht aufteilen und ganz nach euren Wünschen gestalten. Eine Gipstrennwand ist leichter eingezogen oder auch verschoben als eine richtige Mauer. Und keine Sorge: Gipsplatten sind zwar sehr leicht, aber halten dennoch einiges aus. Mithilfe von Kunststoff-Hohlraumdübeln könnt ihr sogar Gewicht von bis zu 30 Kilogramm an euren Platten befestigen – so lässt sich beispielsweise ein Fernseher in eure Trockenbauwand ebenso problemlos integrieren wie euer Lieblingsbild. Wer es noch ausgefallener will, kann seine Gipswand zum offenen Regal verwandeln. So spart ihr euch die Suche nach den passenden Möbeln und könnt euch genau den Stauraum schaffen, den ihr wollt.

Aber nicht nur Wände können mit Gipsplatten verändert werden, auch an der Decke kommen sie zum Einsatz. Mithilfe von Deckenverkleidungen aus Gipskarton oder Gipsfaser könnt ihr beispielsweise moderne Lichtinstallationen in eurem Wohnzimmer anbringen oder sogar die Deckenhöhe variieren und spannende Designakzente setzen.

Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Gipskarton ist vielseitig, in verschiedensten Größen erhältlich und leicht zu verarbeiten.

Brandschutz mit Gipsplatten?

Gips ist nicht brennbar. Im Brandfall sind Gipsplatten sogar eher noch hilfreich: Sie enthalten gebundenes Wasser in kristalliner Form. Bei großer Hitze wird daraus Wasserdampf, der quasi als Löschwasser in der Luft fungiert. Für besonders guten Brandschutz gibt es zudem Gipsplatten mit verschiedenen Feuerwiderstandsklassen.

Trockenbau im Feuchtraum? Wie soll das gehen?

Wer an Badgestaltung denkt, denkt zuerst an Fliesen. Aber auch Gipsfaser- Gipskartonplatten können hier zum Einsatz kommen. Gipsplatten, die im Bad oder in der Küche einsetzbar sind, müssen allerdings bestimmte Kriterien erfüllen, um feucht- oder nassraumgeeignet zu sein. Je nach Beanspruchungsgrad halten sie dann einen gewissen Grad an Nässe und Feuchtigkeit aus, ohne Schaden zu nehmen.

Psst: Mit Gipsplatten für die nötige Ruhe sorgen

Ob am Arbeitsplatz oder Zuhause: Manchmal braucht man einfach seine Ruhe. Ein Rückzugsort ist wichtig für Konzentration und Erholung. Klavierübungen aus der Nachbarwohnung oder Lärm von oben, weil der Nachbar gerade sein Home-Workout macht, sind da absolut nicht hilfreich. Gipskarton kann dabei helfen, diese unerwünschten Geräuschkulissen auszusperren. Die Platten absorbieren den Schall und können die Lautstärke der Umgebung effektiv reduzieren. Dafür gibt es spezielle Akustikplatten, mit denen ihr eure Raumakustik regeln könnt.

Für den passenden Look: Gipskarton streichen

Wenn ihr eure Gipsplatten installiert habt, müssen sie auch optisch noch an euer restliches Zuhause angepasst werden. Einfach drauf los streichen ist allerdings keine gute Idee. Zuerst einmal muss die Oberfläche gespachtelt werden – dafür gibt es auch spezielle Spachtelmassen. Nachdem die Spachtelmasse aufgetragen wurde, wird alles noch einmal abgeschliffen. So ist die glatte Oberfläche bereit für die Grundierung. Am besten nutzt ihr hier Tiefengrund, so saugen die Platten gleichmäßig und ihr bekommt ein ebenmäßiges Farbbild.

Jetzt kann es auch mit der Farbe losgehen: An sich könnt ihr jede Wandfarbe verwenden. Nur wenn ihr eure Gipsplatten in Feuchträume wie Keller, Küche oder Bad im Einsatz habt, ist wichtig, dass eure Farbe diffusionsoffen ist. So kann Wasserdampf ausgetauscht werden und die Platten werden nicht abgedichtet. Damit euer Farbbild wie gewünscht wird, sind meist zwei Anstriche nötig. Dann habt ihr es aber geschafft und könnt eure neu gestaltete Gipsplattenwand oder -decke bewundern.

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